Presse

Schorndorfer Nachrichten, 01.03.2021

Johanna Schünemann vom Familienzentrum Schorndorf und Monica Lindenberg-Kaiser vom Verein „Gute Nachbarschaft im Mühlenviertel“ übergaben heute (am am 25.02.60) individuell gestaltete Postkarten an die Bewohner*innen des Spittlerstifts. Mit Spass an der Freude hatten Menschen aus dem Mühlenviertel Gedichte, gute Wünsche und Aufmunterndes zu Papier gebracht, um die coronabedingte Isolierung im Heim zu durchbrechen und positive Gedanken anzustoßen, die für die Gesundheit so wichtig sind. Frau Oberländer und ihr Team werden die Karten im Haus verteilen.






Schorndorer Nachrichten, 29.11.2018



Für die Pflege gerüstet

Qualifizierungskurs für Nachbarschaftshelfer und Angehörige von „Gute Nachbarschaft im Mühlenviertel“ und Awo

 

Schorndorf (nek). Wer sich um pflegebedürftige Angehörige oder Nachbarn kümmert, fühlt sich oft hilflos – da muss noch nicht mal ein Notfall eintreten. In Zusammenarbeit mit der Awo-Sozialstation hat der Verein „Gute Nachbarschaft im Mühlenviertel“ darum einen fünfteiligen Kurs entwickelt zur Qualifizierung von Nachbarschaftshelfern und pflegenden Angehörigen, der im Herbst noch einmal angeboten werden soll.

 

Mit dem Zertifikat in der Hand fühlen sich die 15 Kursteilnehmer bedeutend sicherer: Was sind alterstypische Erkrankungen? Was steckt hinter Demenz? Wie sieht die richtige Ernährung im Alter aus und was gibt es zur Mobilisation zu wissen? Wie ist der richtige Medikamentenumgang und wie lässt sich der Alltag mit Pflegebedürftigen gestalten? Und: Wie können pflegende Angehörige selbst entlastet werden? Um ihnen und vor allem Nachbarschaftshelfern im Quartier das nötige Rüstzeug mit auf den Weg zu geben, hat der Verein „Gute Nachbarschaft im Mühlenviertel“ in Zusammenarbeit mit der Awo-Sozialstation – und bezuschusst von der AOK – im Familienzentrum einen Kurs angeboten, der all diese Fragen beantworten sollte. Vor allem aber sollten Angehörige und Nachbarschaftshelfer in die Lage versetzt werden, einfache pflegerische Aufgaben zu übernehmen, und gleichzeitig lernen, Situationen so zu beurteilen, dass sie sich Hilfe holen, wenn es nötig ist.

 

Das häusliche Umfeld: Barrierefreiheit und Stolperfallen

 

Am ersten Abend informierte Elke Mück von der Awo-Sozialstation über Pflegebedürftige und ihre häusliche Umgebung – inklusive Barrierefreiheit und mögliche Stolperfallen. Über Demenz sowie deren Ursachen, über Verlauf und Behandlung referierte Mathias Hahn, Leitender Arzt der Geriatrie am Rems-Murr-Klinikum Schorndorf. Über abgestimmte Ernährung und die Darreichung der Nahrung, über Verrichtungen am Krankenbett, den Themenbereich Mobilisieren, Lagern und Aktivieren, über Hilfsmittel und Wäschewechsel, über Hygiene und Körperpflege berichteten aus der Praxis Vanessa Hosang und Nina Bossert, beide Pflegefachkräfte bei der Awo.

 

Tipps für das Erkennen und Nutzen von Restfähigkeiten gab Gedächtnistrainerin Monica Lindenberg-Kaiser und zeigte Möglichkeiten, körperliche Aktivität und soziale Kontakte durch Handlungsangebote zu fördern und motorische Alterfahrungen und biografisches Arbeiten zu wecken. Sie demonstrierte Bewegungsübungen sowie Muskel-Koordinationstraining zur Sturzprophylaxe. Über pflegerelevante Krankheiten informierte Dr. Gunter Kaiser, Vereinsvorsitzender und Allgemeinarzt im Ruhestand, im medizinischen Teil – und sprach über Versorgungsmöglichkeiten bei Stuhl- und Harninkontinenz, Hilfsmittel, Beobachtung des zu betreuenden Menschen (Stichwort Vitalzeichen) sowie typische Erkrankungen der letzten drei Lebensjahre. Über die psychische Befindlichkeit der Pflegebedürftigen sowie über den Umgang mit schwierigen Situationen in der Pflege (bei schwerer Erkrankung, Depression, Demenz und in Notsituationen), über Sterben und Tod sprach Dr. Magdalena Schienle mit den Kursteilnehmern.

 

Um die Information abzurunden, bekamen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer außerdem Informationen über weitere Hilfen, über gesetzliche Rahmenbedingungen und über Angebote der Pflegeversicherung und der Kassen, über Pflegestützpunkte und Pflegedienste sowie über die Selbsthilfegruppe pflegender Angehöriger, die es im Mühlenviertel ebenso gibt wie eine Telefonkette und das Begleitmobil für Menschen, deren Beweglichkeit und Teilhabe am sozialen Leben eingeschränkt ist. Und tatsächlich war die Idee, einen solchen Qualifizierungskurs für pflegende Angehörige und Nachbarn anzubieten, auch erst mal als Förderung der Quartiersarbeit gedacht: Der Verein, sagt Vorsitzender Dr. Gunter Kaiser, hat gemerkt, „wir können Hilfe in kleinen Fällen nicht anbieten, weil wir kein Personal haben“. Letztendlich kamen aber Interessierte nicht nur aus dem Gebiet zwischen Bahnlinie und Rems, sondern aus ganz Schorndorf, aus Berglen und Remshalden ins Familienzentrum. Elke Mück von der Awo-Sozialstation weiß, warum: „Pflege ist kein Sprint, sondern ein Langstreckenlauf, der viel Kraft erfordert.“ Dass Angehörige einen Teil der Pflege übernehmen können, das ist natürlich auch im Sinn der Krankenkassen, die im Fall der AOK den Kurs sogar bezuschusst hat.

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„Gute Nachbarschaft im Mühlenviertel“

Angesicht von geschätzt 1000 Zuzügen, die das Quartier in den kommenden Jahren mit der Bebauung des Pfleiderer-, des Breuninger- und des Bauhof-Areals haben wird, ist Quartierarbeit aus Sicht des Vereins „Gute Nachbarschaft im Mühlenviertel“ dringend notwendig. Mit dem Engagement wollen die Vereinsmitglieder zu individueller Lebensqualität im Quartier beitragen, um sozial eingebundenes, betreutes Wohnen in der eigenen Wohnung zu ermöglichen. „Dies geschieht durch generationsübergreifende, ehrenamtliche, nachbarschaftliche Unterstützung, durch Information, Beratung und Begleitung sowie durch professionelle Dienste und die Nutzung von Ressourcen des Gemeinwesens.“
Der Verein „Gute Nachbarschaft im Mühlenviertel“ wurde im November 2015 gegründet. Das Mühlenviertel umfasst den Bereich zwischen Bahn und Rems. Weitere Informationen gibt es bei Dr. Gunter Kaiser, 0 71 81/4 82 36 68.


Quelle: Zeitungsverlag Waiblingen | Schorndorfer Nachrichten | Nr.77 | Mittwoch, den 04. April 2018 | Seite 8


Auszeichnung für den Verein "Mühlenviertel", Schorndorf

Die Preisverleihung im festlichen Rahmen des Neuen Schlosses Stuttgart am 23.11. war gleichzeitig eine Börse guter Ideen für Quartiersentwicklung im Sinne einer "Sorgenden Gemeinschaft". Die Preise wurden von Minister Manne Lucha MDL und der Staatssekretärin Bärbel Mielich MDL des Ministeriums Soziales und Integration des Landes überreicht.

 

 

Schorndorfer Nachrichten 27.10.2017


Schorndorfer Nachrichten 13.10.2017




 

Ursula Kremer-Preiss vom Kuratorium Deutsche Altenhilfe referierte beim Verein „Gute Nachbarschaft im Mühlenviertel“

 

Schorndorf. Noch ist der Verein „Gute Nachbarschaft im Mühlenviertel“, das ganz grob den Bereich zwischen Bahn und Rems und zwischen Mittlerer Uferstraße und Benzstraße abdeckt, ein junger und kleiner Verein. Aber, wie ihm jetzt auch Ursula Kremer-Preiss vom Kuratorium Deutsche Altenhilfe in einem Vortrag in den Räumen des Kneippvereins bescheinigt hat, einer mit Potenzial, was Quartiersarbeit und Quartiersentwicklung angeht.

 

Der Start jedenfalls mit der Einrichtung einer Telefonkette, der Gründung einer Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige und dem jüngsten Projekt „Begleitmobil“ kann sich sehen lassen. Und über den nächsten Schritt, eine Art Nachbarschaftshilfe mit einem Gesprächs- und Beratungsangebot, um der Vereinzelung älterer Menschen entgegenzuwirken, wird, wie der Vereinsvorsitzende Dr. Gunter Kaiser einleitend sagte, bereits nachgedacht. Wobei Kaiser in der späteren Diskussion auch deutlich machte, dass sich Quartiersentwicklung nicht auf Senioren beschränken darf, sondern alle mit einbeziehen muss, „auch Kleinkinder, sonst ist das Ganze nicht nachhaltig“.

 

Viele Quartiersprojekte fangen mit Begegnungsräumen an

 

Richtig, sagte dazu die Referentin, die beim Kuratorium Deutsche Altenhilfe in Köln den Bereich „Wohnen und Quartier“ leitet, aber genauso richtig sei’s, beim Bemühen um ein generationengerechtes Quartier nicht von vornherein zu viel und alles auf einmal zu wollen, sondern mit einer Zielgruppe anzufangen. „Dann kommen die anderen von alleine“, ist die Erfahrung von Ursula Kremer-Preiss, für die Quartiersentwicklung, bezogen zunächst einmal auf ältere Menschen, heißt, dass die Lebensräume in einem räumlich überschaubaren Quartier – das kann ein Wohnblock oder ein Dorf genauso sein wie ein größerer Stadtteil – so gestaltet werden, dass diese Menschen möglichst lange in ihren gewohnten Sozialräumen bleiben können. Die Anforderungen dafür reichen von umfassenden Beratungsangeboten bis zu bedarfsgerechten Wohnformen und von der Schaffung von Begegnungsräumen – „Damit fangen viele Quartiersprojekte an“, sagte die Referentin – bis zu einer der eingeschränkten Mobilität Rechnung tragenden Infrastruktur. Das könnte, jetzt nur mal mit Blick aufs Einkaufen, ein rollender Supermarkt oder ein Genossenschaftsladen genauso sei wie ein Einkaufsmobil, mit dem mehrere gemeinsam zum Einkaufen fahren. Und das könnte, viel weiter gedacht, reichen bis zur mobilen medizinischen Versorgung und der dezentralen Organisation von Pflegestrukturen.

 

Es braucht Kooperationspartner und ein Quartiermanagement

 

Was so eine Quartiersentwicklung dringend braucht, sind möglichst viele Kooperationspartner, die sich zu einer lokalen Verantwortungsgemeinschaft zusammenschließen, eine aktive Bürgerbeteiligung bei Planung und Umsetzung – „Weg von der Versorgungs- und hin zur Mitwirkungsgesellschaft“, muss aus Sicht von Ursula Kremer-Preiss die Devise sein – und ein Quartiersmanagement in Person eines Kümmerers oder Treibers. Und im Vorfeld eines Projekts zur Quartiersentwicklung sogenannte „Nachbarschaftsstifter“, die Nachbarn motivieren, mal wieder etwas gemeinsam zu machen. So ein Quartiersprojekt könne „ein Gewinn für alle“ sein, nicht zuletzt auch für die Kommune, sagte Ursula Kremer-Preiss mit Blick auch auf den anwesenden Ersten Bürgermeister Edgar Hemmerich, der dem Verein seinerseits zusagte, die Stadt sei beim Thema Seniorenarbeit und der Umsetzung des Projekts „Gut und aktiv älter werden“, das ja zumindest teilweise in die gleiche Richtung ziele wie die Quartiersarbeit, „ein verlässlicher Partner“. Was Moderator Helmut Hess gerne hörte, weil bei der Quartiersentwicklung die Unterstützung seitens der Stadt unerlässlich sei. Oder anders gesagt: „Es gibt vieles, was wir realisieren könnten, wenn wir wollten und wenn wir die entsprechende Unterstützung hätten. Im Gemeinderat genauso wie durch mehr Vereinsmitglieder, „denn je mehr wir sind, desto stärker sind wir“.

 

Daran jedenfalls, dass der Verein weitermachen will in Richtung Quartiersentwicklung, ließ Helmut Hess keinen Zweifel. Und er wurde in dieser Absicht von Ursula Kremer-Preiss ausdrücklich unterstützt. „Lassen Sie sich durch Schwierigkeiten nicht entmutigen“, lautete ihr Schlussappell – verbunden mit einem Lob für den guten Anfang. Nicht widersprechen wollte die Referentin Christa Hess, die davor warnte, so ein Projekt allzu verbissen voranzutreiben: „Alles, was wir machen, soll auch Spaß machen, sonst ist’s nicht nachhaltig“, betonte sie. Dabei könnte es durchaus helfen, sich an ein paar von Ursula Kremer-Preiss erwähnten praktischen Beispielen zu orientieren. Denn, so die Warnung des Seniorenforums-Vorsitzenden Dr. Heinz-Jürgen Kopmann: „Wir müssen aufpassen, dass das Rad nicht immer wieder neu erfunden wird.“

 

Quartiersentwicklung bei Bauprojekten

 

So erfreulich es ist, dass Stadtbau-Geschäftsführer Martin Schmidt dem Verein „Mühlenviertel“ Kooperationsbereitschaft bei neuen Bauprojekten signalisiert hat, so groß sind bei manchen die Bedenken, dass private Investoren, von denen jetzt einer beim Breuninger-Gelände zum Zug kommen wird, Interesse an Quartiersentwicklungen haben. Ohnehin befürchtet Hans-Martin Tramer, dass beim Breuninger-Areal der Zug abgefahren ist. Aber es gebe ja noch andere Areale wie das Pfleiderer- und das Bauhof-Areal, wo’s, so die Einschätzung auch von Helmut Hess, möglich sein sollte, über den reinen Wohnungsbau hinaus etwas in die Richtung Quartiersentwicklung zu bewegen.

 



Schleifmühle Schorndorf

Bild: Archiv Roland Buggle

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Mühlenviertel von Schorndorf

Vortrag von Roland Buggle

 

Bei einem Vortrag im Rahmen der Mittwochsgespräche des Mühlbachhauses ließ Roland Buggle das Mühlenviertel – vom Mittelalter bis in die Neuzeit – vor den Augen zahlreicher interessierter Zuhörer wieder auferstehen.

 

Mit alten Karten, Stichen und frühen Fotografien konnte man nachvollziehen, wie sich im Bereich der Vorstadt am 1,8 Kilometer langen Mühlkanal Getreide-, Öl-, Walk- und Schleifmühlen sowie ein Sägewerk entwickelt haben, niederbrannten, wieder neu entstanden und letztlich aus Rentabilitätsgründen aufgegeben werden mussten. Nur in der Hahn‘schen Mühle wird noch heute über eine Turbine Strom gewonnen. Der Mühlkanal besteht noch vom Wehr bis zur Wiedereinmündung in die Rems in der Nähe des Recyclinghofes.

 

Der westliche Teil, der einst die Krämermühle und Schleifmühle versorgte, wurde trockengelegt und überbaut. Im Mehrgenerationenhaus „Mühlbachhaus“ und dem Verein „Gute Nachbarschaft im Mühlenviertel Schorndorf e.V.“ ist sein Name erhalten geblieben. „Unser Ziel ist es, den Begriff „Mühlenviertel“ im Bewusstsein der Schorndorfer weiter zu verankern“, erklärte Dr. Gunter Kaiser, Vorsitzender des Vereins „Gute Nachbarschaft im Mühlenviertel Schorndorf e.V.“

 


SCHORNDORF

 

Für die Fahrt zum Einkaufen oder Arzt

Quelle: Zeitungsverlag Waiblingen | Schorndorfer Nachrichten | Nr.228 | Freitag, den 30. September 2016 | Seite 9

 

Der Verein „Gute Nachbarschaft im Mühlenviertel“ hat ein Begleitmobil mit ehrenamtlichen Fahrern eingerichtet

Von unserem Redaktionsmitglied Barbara Pienek

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dr. Gunter Kaiser, Vorsitzender des Vereins „Gute Nachbarschaft im Mühlenviertel“ (links in roter Jacke), hat auf

der Wendeplatte der Bismarckstraße die Begleitmobilidee erläutert. Bild: Schneider

 
Schorndorf. „Gute Nachbarschaft im Mühlenviertel“: Dazu gehört für den gleichnamigen Verein auch, denen zu helfen, deren Beweglichkeit und Teilhabe am sozialen Leben eingeschränkt ist. Dafür gibt es jetzt das Begleitmobil: Mit einem Tag Vorlauf können Fahrten zum Arzt, zum Einkaufen oder zu Veranstaltungen gebucht werden. Allerdings im Moment noch ausschließlich von Bewohnern des Mühlenviertels.

Seitdem sich der Verein „Gute Nachbarschaft im Mühlenviertel“ vor einem knappen Jahr gegründet hat, gehören zur guten Nachbarschaft im Mühlenviertel nicht nur vielfältige Kontaktmöglichkeiten, nachbarschaftliche Hilfsangebote und seit März 2016 auch eine Telefonkette. Weil die aktiven Vereinsmitglieder festgestellt haben, dass Lebensqualität auch von der Beweglichkeit abhängt, gibt es jetzt auch das Begleitmobil. Was in Schwäbisch Gmünd mit 400 Fahrten im Jahr und einer Halbtagsstelle bei der Stadtverwaltung längst fest etabliert ist, soll jetzt auch in Schorndorf beginnen. Allerdings im Kleinen.

 

Das Begleitmobil, erläuterte Vereinsvorsitzender Dr. Gunter Kaiser bei der öffentlichen Vorstellung am Mittwochnachmittag auf der Wendeplatte der Bismarckstraße, kann im Moment noch ausschließlich von Menschen aus dem Quartier gebucht werden, das sich für den Verein von der Remsstraße bis zur Vorstadtstraße und über die Erlensiedlung bis zur alten B 29 erstreckt. Und mag das Angebot in erster Linie eine Erleichterung für die Bewohner sein, der Verein hat auch die Hoffnung, dass das Quartier durch dieses Angebot weiter zusammenwächst.

 

Familienzentrum als Koordinierungsstelle

Zu einer Kooperation mit dem Familienzentrum hat das Projekt jedenfalls schon geführt: Dort können die Fahrten von Montag bis Freitag unter ) 0 71 81/88 77-267 spätestens am Vortag gebucht werden. Damit will das Familienzentrum, erläuterte Barbara Lischik-Nickel als Vorsitzende des Trägervereins, seiner Vernetzungsidee nachkommen und gleichzeitig eine Lücke in der Stadt schließen. Denn was im Mühlenviertel begonnen hat, soll sich durchaus weiterentwickeln. Diese Hoffnung hat auch Dr. Gunter Kaiser vom Gute-Nachbarschafts-Verein: „Wir hoffen, dass sich das Quartier als Modell für ganz Schorndorf eignet.“

 

Zwölf ehrenamtliche Fahrerinnen und Fahrer, die an roten Jacken zu erkennen sind, haben sich bereiterklärt, Begleitfahrten in ihrem eigenen Fahrzeug zu machen. Einen Dienstplan für die kommenden Wochen gibt es bereits. Die Vollkaskoversicherung trägt der Verein. Erster Bürgermeister Edgar Hemmerich, der zur Vorstellungsrunde gekommen war, stellte in Aussicht, dass sich auch die Stadt Schorndorf finanziell am Projekt beteiligen könnte. Für die Bewohner, die das Begleitmobil in Anspruch nehmen, kommt pro Fahrt eine Ehrenamtspauschale zu, die sich nach Distanz und Zeit richtet: Pro gefahrenen Kilometer werden 25 Cent berechnet sowie zwei Euro für die erste Stunde und einen Euro für jede weitere Stunde. Die Fahrerinnen und Fahrer, die allesamt im Rentenalter sind, werden vom Verein regelmäßig geschult: Einen Erste-Hilfe-Kurs haben sie bereits absolviert. Als Nächstes steht ein Auffrischungskurs in Sachen Straßenverkehrsordnung an. Doch Taxiunternehmen wollen sie keine Konkurrenz machen: Im Vordergrund steht die Begleitung, nicht der reine Hol- und Bringservice.


SCHORNDORF

 

Vortrag und Gründung einer Selbsthilfegruppe
ZVW, 05.07.2016 00:00 Uhr Schorndorf.

„Häusliche Pflege – schaffe ich das?“ ist das Thema des Mittwochgesprächs im Mühlbachhaus in der Bismarckstraße 11 am Mittwoch, 6. Juli. Referent ist Dr. Gunter Kaiser, der auch Fragen beantwortet. Im Anschluss soll eine Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige und Nachbarschaftshelfer unter dem Dach des Vereins „Gute Nachbarschaft im Mühlenviertel Schorndorf e.V“ gegründet werden. Die Veranstaltung in der Cafeteria des Mühlbachhauses beginnt um 20 Uhr. Der Eintritt ist frei.

 


SCHORNDORF

 

Verein Mühlenviertel bietet Erste-Hilfe-Kurs an

ZVW, 07.05.2016 00:00 Uhr Schorndorf


Einen Erste-Hilfe-Kurs für Fahrer des Quartiermobils und Nachbarschaftshelfer bietet der Verein „Gute Nachbarschaft im Mühlenviertel Schorndorf“ an. Der dreistündige Auffrischungskurs wird durch die Johanniter in der Baumwasenstraße 5 am Donnerstag, 12. Mai, von 18 bis 21 Uhr durchgeführt. Der praxisnahe Kurs wird mit einem Zertifikat abgeschlossen. Für Mitglieder ist die Teilnahme kostenfrei. Wenn noch Plätze frei sind, können auch Nichtmitglieder teilnehmen, für sie beträgt die Gebühr 20 Euro. Die Anmeldung läuft über Telefon 07181/4 82 36 68.


SCHORNDORF

 

Angebot des Tages
ZVW, 26.04.2016 00:00 Uhr

Telefonkette im Mühlenviertel
Die Telefonkette im Mühlenviertel ist gestartet. Um nachbarliche Kontakte im Quartier zu stärken und neue Anknüpfungspunkte zu bieten, hat der Verein „Gute Nachbarschaft im Mühlenviertel e.V.“ diese Telefonkette ins Leben gerufen. Nacheinander ruft man sich zu einer festgelegten Zeit kurz an, vergewissert sich, dass alles in Ordnung ist, und vereinbart vielleicht ein weiteres, längeres Telefonat oder fragt nach, ob der oder die Betreffende zum monatlichen Treffen kommen kann. Sollte die Kette unterbrochen werden, wird der Ursache nachgegangen und Abhilfe geschaffen. Die Telefonkette ist offen für alle, bevorzugt für ältere Menschen aus dem Quartier Mühlenviertel zwischen Bahn und Remsbogen. Die Anmeldung kann über die Kontaktnummer des Vereins: 0 71 81/4 82 36 68 erfolgen.


SCHORNDORF

 

Ziel: „Betreutes Wohnen zu Hause“
Michaela Kölbl, 16.01.2016 00:00 Uhr

 

Dr. Gunter Kaiser, Christa und Helmut Hess freuen sich auf die Arbeit im neuen Verein.

Foto: ZVW

 

Verein „Gute Nachbarschaft im Mühlenviertel“ startet: Ehrenamtliche und Hilfebedürftige werden jetzt gesucht.

 

Schorndorf. „Gute Nachbarschaft im Mühlenviertel“, so heißt der neue Verein, der aus dem Umfeld des Mehrgenerationenhauses heraus entstanden ist. Das Ziel: Hilfebedürftige durch betreuende Nachbarschaftshilfe so zu fördern und zu unterstützen, dass sie in der eigenen Wohnung lange und sozial eingebunden leben können.

Eine Art „Betreutes Wohnen zu Hause“ könnten die Mitglieder des Vereines so einander ermöglichen. Dabei soll der Verein nicht in Konkurrenz zu bereits vorhandenen Angeboten treten, das ist Dr. Gunter Kaiser sowie Christa und Helmut Hess, die an diesem Vormittag das Programm des neuen Vereines erläutern, wichtig. „Wir wollen die Lücken zwischen den Angeboten füllen“, erklärt Dr. Gunter Kaiser. Die Mitglieder des Vereins wollen sich als Gesprächspartner, nicht als Pflegehilfen zur Verfügung stellen.

Soziale Kompetenz erhalten und Anreize zu Aktivität


Langfristig soll das Ziel „Betreutes Wohnen zu Hause“ ermöglicht werden. Dies durch „ehrenamtlich tätige Vereinsmitglieder, die Hilfen bei der hauswirtschaftlichen Versorgung, durch Begleitung bei Arzt-, Apotheken- und Behördengängen anbieten, Besuchsdienste bei Hilfsbedürftigen und alten Menschen durchführen, um ihre soziale Kompetenz zu erhalten und Anreize körperlicher Aktivität zu geben“. So heißt es in der Vereinssatzung. Mit zweierlei Angeboten möchte der Verein zunächst starten: mit Beratung und Fahrdiensten. Schließlich wissen viele Menschen, die eigentlich Hilfe von den Sozialdiensten annehmen könnten, gar nicht, wo und wie sie das Thema in Angriff nehmen sollen. Hier wollen sich die helfenden Mitglieder Zeit nehmen und gemeinsam den individuellen Bedarf und die mögliche Deckung desselben mit vorhandenen Angeboten ausloten.

Im Rahmen des Fahrdienstes möchten die Mitglieder kurzfristige Begleitung zu Arztterminen und Ähnlichem ermöglichen. „Das ist auch ein Angebot für andere Leute, die schlecht aus dem Haus rauskommen oder sich nicht trauen“, erklärt Helmut Hess. Das gelte nicht nur für Senioren. Schließlich könnten auch Alleinerziehende oder Menschen mit Behinderungen solch eine Unterstützung brauchen. Aber auch hier gilt: In Konkurrenz treten wollen sie hier nicht. Die Taxiunternehmen müssen sich nicht sorgen. Zwar soll der Service nichts kosten, aber an der Autotür ist auch nicht Schluss. Der oder die Ehrenamtliche würde den Hilfesuchenden – wenn gewünscht – bis ins Wartezimmer begleiten. Allerdings: An der Tür zum Behandlungszimmer ist Schluss. Schließlich muss, das betont Dr. Gunter Kaiser, der als Mediziner praktiziert hat, die Privatsphäre stets erhalten bleiben.

 

Schon lang habe man sich Gedanken gemacht, wie man ein solches Vorhaben umsetzen könne, berichtet Helmut Hess. Als dann in Zusammenarbeit mit der Stadt Schorndorf und dem Seniorenforum zum Workshop „Gut und aktiv älter werden in Schorndorf“ aufgerufen wurde, wurde es konkreter. Im Rahmen einer sogenannten „aktivierenden Befragung“ waren Bedarfe und Engagementpotenziale der Generation 50+ in Schorndorf abgefragt worden. Das Institut für angewandte Sozialwissenschaften entwickelt die Ideen weiter. Währenddessen hat sich nun der Verein „Gute Nachbarschaft“ mit 33 Mitgliedern gegründet. Beinahe die Hälfte davon stammt nicht aus dem Haus, sondern aus der näheren Nachbarschaft. Gut so. Immerhin möchten die Vereinsgenossen einem recht großen Gebiet ihre Hilfe angedeihen lassen, eben dem Viertel, das sich zwischen Bahn und Rems befindet.

 

Aktuell wünschen sich die Vereinsmitglieder, dass sich die Bewohner des Viertels melden, die Hilfebedarf haben – an welcher Stelle auch immer. 600 Postwurfsendungen haben sie bereits verteilt. Auf weitere Rückmeldungen per E-Mail und Telefon aus dem Viertel freuen sie sich.

 

Zwar wollen die Vereinsmitglieder vorerst mit den zwei Angeboten Beratung und Fahrdienst starten, das soll aber keinesfalls eine Begrenzung sein. Es handle sich lediglich um einen Anfang, weitere Ideen gibt’s zuhauf. Und wenn sich durch den Kontakt mit den hilfebedürftigen Nachbarn weitere, neue Arbeitsfelder auftun, sind die Engagierten in keiner Weise abgeneigt. „Aber wir wollen erst mal mit dem anfangen, was aktuell schon umsetzbar ist“, erklärt Christa Hess. Schließlich könne man nicht in voller Breite loslegen, fügt auch Helmut Hess hinzu.

 

Wie es zunächst weitergehen soll? Der Verein wird demnächst dem Verwaltungsausschuss und später dem Gemeinderat vorgestellt. Dies zusammen mit den anderen Projekten, die sich aus dem Workshop „Gut und aktiv älter werden in Schorndorf“ ergeben haben. Außerdem wollen die Vereinsmitglieder die Schorndorfer Einrichtungen der Altenhilfe kontaktieren, um den Bestand an Hilfsangeboten aufzunehmen und eventuell vorhandene Lücken zu sondieren.